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21.08.2015 Offen für Flüchtlinge

Offen für Flüchtlinge
Das Handwerk ist offen für die Ausbildung von Flüchtlingen. "Je weniger Bürokratie anfällt, desto größer ist die Ausbildungsbereitschaft", so ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer in der Wirtschaftswoche online (21. August 2015).
Was muss getan werden, damit Flüchtlinge besser in den Arbeitsmarkt integriert werden?
Hans Peter Wollseifer: Bewährt haben sich Praktika in den Bildungsstätten des Handwerks. Die Ausbilderinnen und Ausbilder geben dort Hilfestellung bei Praktikum und Ausbildungsvorbereitung und der Vermittlung in einen Ausbildungsbetrieb. Dafür ist eine Projektförderung durch Bund und Länder notwendig. Eine erfolgreiche Alternative sind Projekte, die in Zusammenarbeit z.B. mit den Handwerkskammern nach Profiling Betriebspraktika mit dem Ziel der Übernahme in Ausbildung vermitteln.
Die Ausbildungsbereitschaft gerade auch kleiner Betriebe des Handwerks wächst, je weniger Bürokratie für den Asylbewerber in Ausbildung anfällt. Sie erwarten zum Beispiel Sicherheit über das Bleiberecht für die gesamte Dauer der Ausbildung. Auch sind frühzeitige Sprachkurse für Flüchtlinge unerlässlich für die erfolgreiche Aufnahme einer Ausbildung.
In welchen Gewerken sind syrische Flüchtlinge besonders willkommen?
Wollseifer: Das Handwerk steht allen schutzbedürftigen jungen Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten offen. Nicht nur aus Syrien, sondern auch aus Afghanistan, dem Irak oder aus Afrika kommen zahlreiche junge Menschen, die bereits eine gute schulische Vorbildung mitbringen, oft sogar die Hochschulreife. Junge Menschen mit technischen Talenten finden zum Beispiel Plätze im Elektrohandwerk oder als Anlagenbauer im Sanitär, Heizung, Klima-Bereich. Dort ist die Zahl der unbesetzten Lehrstellen aktuell sehr hoch. Begehrt sind auch Ausbildungsplätze in den medizinischen Handwerken – Zahntechnik, Augenoptik, Hörgeräteakustik oder Orthopädietechnik, die derzeit wachsen und qualifizierten Nachwuchs brauchen.

Interview: Dr. Christian Ramthun
[21.08.2015]
Duale Ausbildung ist Zukunftsvorsorge
Anlässlich der Erfolge junger Handwerkerinnen und Handwerker beim World Skills-Wettbewerb 2015 in Brasilien ruft ZDH-Geschäftsführer Dirk Palige gegenüber der Freien Presse Chemnitz zu einem neuen Bildungsverständnis auf: "Die Gleichwertigkeit von beruflicher Bildung und akademischer Bildung darf nicht nur auf dem Papier stehen, sondern muss tatsächlich auch gelebt werden."
"Wie erfolgreich die duale Ausbildung in Deutschland in der Breite ist, zeigt sich an der äußerst niedrigen Jugendarbeitslosigkeit, die mit 5,7 Prozent im Juli 2015 weit unter der vergleichbarerer Länder liegt. Der alljährliche praktische Leistungswettbewerb des Handwerksnachwuchses beweist, dass nicht nur im Beruf, sondern auch im Wettbewerb junge Handwerker zu Höchstleistungen fähig sind. Das setzt sich bei europäischen oder weltweiten Vergleichswettbewerben fort. Es ist eine gute Werbung für unsere rund 130 Ausbildungsberufe im Handwerk.
Wenn Deutschland mit seinem starken Handwerk weiter wirtschaftlich erfolgreich sein will, dann brauchen wir aber ein neues Bildungsverständnis. Wir brauchen mehr Wertschätzung für die hohe Qualität der Beruflichen Bildung in Gesellschaft und Politik. Die Gleichwertigkeit von beruflicher Bildung und akademischer Bildung darf nicht nur auf dem Papier stehen, sondern muss tatsächlich auch gelebt werden.
Hören wir auf, jedem Mädchen und Jungen in Deutschland als alleiniges Lebensziel Abitur und Studium anzupreisen. Wer lieber direkt den Weg in die Praxis gehen will, dem darf dieser Wunsch nicht schlecht geredet werden.
Eine erfolgreiche duale Ausbildung ist Zukunftsvorsorge – nicht nur für die jungen Menschen, sondern für unser Gemeinwesen. Gut ausgebildete Fachkräfte sind unser wichtigstes Kapital in Deutschland und in Europa!"

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